Havariekommando

Bundesverkehrsminister Dr. Wissing besucht das Havariekommando

„Eine bemerkenswerte Zusammenarbeit“

Der Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing, hat sich einen Eindruck verschafft, wie im Havariekommando der Bund und die Küstenländer zusammenarbeiten. Dafür besuchte er am 8. April 2025 das Havariekommando in Cuxhaven. Dort präsentierte Dr. Robby Renner, der Leiter des Havariekommandos, die Organisation, Aufgaben und vergangene Einsätze der Behörde.

Im Vorfeld konnte der Minister gemeinsam mit Renner die Besatzung des Sensorflugzeugs Do 228 im Rahmen eines geplanten Überwachungsflugs über die Ostsee begleiten und sich von den Fähigkeiten des Flugzeugs und seiner Besatzung überzeugen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr ist Eigner der beiden Do 228 und hat dem Havariekommando die Aufgabe der Ölüberwachung mittels dieser Flugzeuge übertragen. Geflogen werden die Flugzeuge im Rahmen einer Kooperation mit dem Bundesministerium der Verteidigung von den Piloten des Marinefliegergeschwaders 3 „Graf Zeppelin“ vom Stützpunkt in Nordholz.

Im Rahmen des Besuches betonte der Minister die unverzichtbare Erfahrung, Professionalität und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die maritime Notfallvorsorge in Deutschland und dankte ihnen ausdrücklich für ihr Engagement und ihre Tatkraft.

Anschließend stand ein Besuch des Mehrzweckschiffes NEUWERK der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes auf dem Programm. Das Mehrzweckschiff steht dem Havariekommando im Rahmen der Maritimen Notfallvorsorge in Deutschland bei Unfällen auf Nord- und Ostsee zur Verfügung. Das vielseitige Schiff ist eines der wichtigsten Einsatzmittel, die das Havariekommando bei Schadenslagen bevorzugt einsetzt. Gemeinsam mit der Leiterin des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Elbe-Nordsee, Christina Ruddeck, und dem stellvertretenden Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Dirk Schwardmann, ließ sich der Minister die wichtigsten Funktionen der NEUWERK erläutern. Dafür standen der Kapitän des Mehrzweckschiffes sowie Mitarbeiter des Fachbereichs Schadstoff- und Schiffsunfallbekämpfung See des Havariekommandos zur Verfügung.

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing: „Die enge verwaltungsübergreifende Zusammenarbeit entlang der Küste und das Koordinieren der verschiedenen Behörden ist keineswegs selbstverständlich, sondern bemerkenswert. Das Havariekommando ist nicht nur eine gemeinsame Einrichtung von Bund und fünf Küstenländern, sondern vor allem ein herausragendes Beispiel für gelebte Kooperation. Wenn kompetente, engagierte Menschen zusammentreffen und alle das gleiche Ziel haben – Menschenleben und die maritime Umwelt zu schützen –, dann kann auch eine derart komplexe Zusammenarbeit sehr gut funktionieren.“

Der Minister wies darauf hin, dass die Herausforderungen zunähmen und hybride Gefahren zunehmend in den Fokus rückten. Die Sicherheit der maritimen Infrastruktur sei essenziell für Wirtschaft, Energieversorgung und Gesellschaft. Häfen, Pipelines, Unterseekabel sowie touristische Zentren wie die Nord- und Ostseeinseln müssten auch in Zukunft geschützt und die Vorsorge zukunftssicher gestaltet werden.

Dr. Robby Renner, Leiter des Havariekommandos, dazu: „Uns ist bewusst, dass wir eine eher kleine Behörde sind. Um unsere Aufgaben dennoch bestmöglich und effizient erfüllen zu können, sind wir auf Unterstützung angewiesen. Jeder Kontakt mit Berlin ist daher ein wichtiger Kontakt. Ein Besuch vor Ort bietet eine gute Gelegenheit, unsere Arbeit und unsere Abläufe aus erster Hand kennenzulernen. Umso mehr freue ich mich über das Interesse und die Gelegenheit, Bundesverkehrsminister Dr. Wissing bei uns zu begrüßen und ihm das Havariekommando näher vorstellen zu dürfen.“

Das Havariekommando wurde 2003 gegründet. Es handelt im Auftrag des Bundes und der fünf Küstenbundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Als Deutschlands einzige Führungsorganisation bei Großschadenslagen in Nord- und Ostsee übernimmt es im Falle einer komplexen Schadenslage auf See die Gesamteinsatzleitung. Es nutzt dafür die Einsatzmittel des Bundes und der fünf norddeutschen Bundesländer. 97 komplexe Schadenslagen hat das Havariekommando seit der Gründung bewältigt. Die letzte Großschadenslage war der Notschleppeinsatz um den Tanker EVENTIN im Januar 2025