Havariekommando

Zwei Seeleute gerettet - Havariekommando beendet Gesamteinsatzleitung

Schiffskollision in der Deutschen Bucht

Nach der Kollision der Frachter VERITY und POLESIE am Morgen des 24. Oktober haben die Einsatzkräfte zwei Seeleute gerettet. Ein weiterer Seemann konnte nur noch tot geborgen werden. Am 25. Oktober erklärten das Havariekommando und die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, dass die Suche nach weiteren Überlebenden in der Nacht eingestellt wurde. Vier weitere Seeleute bleiben vermisst, das Havariekommando geht davon aus, dass sie verstorben sind. Am 25. Oktober um 16:30 Uhr hat das Havariekommando die Gesamteinsatzleitung beendet. Die Leitung liegt nun beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee.

[Letztes Update: 25.10., 16:30 Uhr]

+++ [Update, 25.10., 16:30 Uhr] Havariekommando beendet die Gesamteinsatzleitung +++

Heute um 16:30 Uhr hat das Havariekommando die Gesamteinsatzleitung abgegeben.

Die Einsatzleitung übernimmt ab sofort das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee. Für die Todesfall- und Unfallursachenermittlung ist die Bundespolizeidirektion See zuständig. Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) wird in Zusammenarbeit mit dem Marine Accident Investigation Branch (United Kingdom) die Untersuchung des Seeunfalls durchführen.

+++ [Update, 25.10., 06:35 Uhr] Suche nach Vermissten in der Nacht eingestellt +++

Die Suche nach den vier vermissten Seeleuten der gesunkene VERITY südwestlich von Helgoland wurde in der Nacht zu Mittwoch eingestellt. Aufgrund der zahlreichen Einsatzmittel – Schiffe und Hubschrauber – in dem Gebiet war es möglich, das in Frage kommende Seegebiet auch in der Nacht ein weiteres Mal vollständig abzusuchen. Nachdem dies keine Ergebnisse erbracht hatte, stellten die Einsatzkräfte die Suche ein.

Die Suche an der Wasseroberfläche wird heute nicht erneut aufgenommen werden. Welche Maßnahmen rund um die Unfallstelle im Laufe des Tages ergriffen werden können, entscheidet das Havariekommando am Morgen.

Gegen vier Uhr am frühen Morgen legte zudem die POLESIE im niedersächsischen Cuxhaven an. Das Frachtschiff, das am Dienstagmorgen (24. Oktober) mit der VERITY kollidiert war, konnte aus eigener Kraft Cuxhaven anlaufen.

Das Wetter an der Unfallstelle hat sich im Verlauf des Abends und der Nacht leicht verschlechtert. Bei Regenschauern und sechs Windstärken liegen die Wellenhöhen zwischen zwei und drei Metern.

+++ [Update, 19:45 Uhr] Suche wird auch bei Nacht fortgesetzt +++

Die Suche nach den vier vermissten Seeleuten südwestlich von Helgoland wird auch nach Einbruch der Dunkelheit fortgesetzt.

Ab 20 Uhr sind unter anderem die Seenotrettungskreuzer HAMBURG (Station Borkum), ERNST MEIER-HEDDE (Station Amrum) und HERMANN MARWEDE (Station Deutsche Bucht/Helgoland) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Suchgebiet. Darüber hinaus fahren das Bundespolizeischiff BAD DÜBEN, das Zollboot JADE, die BÜRGERMEISTER WEICHMANN der Wasserschutzpolizei sowie der Lotsentender WANGEROOGE Suchtracks ab. Suchunterstützend werden Wärmebildkameras und Nachtsichtgeräte eingesetzt.

Von der Deutschen Marine sind weiterhin drei Hubschrauber vom Typ NH90 "SEA LION" und "SEA KING" im Sucheinsatz.

Auch die ATAIR des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie sowie das Mehrzweckschiff MELLUM der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sind weiter zur Unterstützung in der Nähe der Unfallstelle.

Geplant ist, die Suche bis nach Mitternacht fortzusetzen. Die Wassertemperaturen, die derzeit um 12 Grad Celsius liegen, geben den Rettungskräften bis zu diesem Zeitpunkt die Chance, noch auf Überlebende zu treffen.

Der Wind weht mit etwa fünf bis sechs Windstärken, die Wellenhöhen liegen zwischen einem und zwei Metern.

Inzwischen ist zudem klar, was mit dem zweiten Schiff, der POLESIE geschehen wird: Der Frachter wird aus eigener Kraft Cuxhaven anlaufen. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind alle 22 Menschen an Bord des Schiffes unverletzt geblieben.

+++ [Update, 17:05 Uhr] Taucher konnten keine Erkenntnisse gewinnen +++

Da weiterhin vier Menschen als vermisst gelten, hat das Havariekommando in Betracht gezogen, dass beim Untergang der VERITY nicht alle Besatzungsmitglieder von Bord gehen konnten. In diesem Fall könnte es die Chance geben, dass sie im Schiffskörper eingeschlossen sind.

Um dies zu überprüfen, wurde um 15:15 Uhr eine Tauchoperation gestartet. Das Ziel war, zur VERITY zu tauchen und gegebenenfalls nach Lebenszeichen zu suchen. Die Suche war nicht erfolgreich: Die Taucher konnten keine Erkenntnisse gewinnen. Einsetzende starke Strömung machte weitere Versuche zunächst unmöglich.

Die Bedingungen vor Ort sind sehr schwierig. Die Sichttiefe beträgt am Wrack ein bis zwei Meter. Tauchgänge sind nur in einem knappen Zeitfenster um das so genannte „Stauwasser“ (beim Wechsel von Ebbe auf Flut und umgekehrt) herum möglich, in dem die Strömung schwächer ist.

Die schwierigen Bedingungen lassen derzeit keine Prognose darüber zu, ob ein weiterer Versuch möglich ist.

Am frühen Dienstagmorgen (gegen 5 Uhr) war es zu einer Schiffskollision in der Deutschen Bucht gekommen. Etwa 12 Seemeilen (22 Kilometer) südwestlich der Insel Helgoland und 17 Seemeilen (31 Kilometer) nordöstlich der Insel Langeoog stießen die Frachtschiffe POLESIE und VERITY zusammen. Die VERITY sank. An Bord der VERITY waren sieben Menschen, vier werden noch vermisst. Ein Seemann konnte nur noch tot geborgen werden. Zwei weitere Seeleute wurden gerettet und in ein Krankenhaus gebracht. Sie sind nicht in Lebensgefahr. Das Havariekommando hat die Gesamteinsatzleitung übernommen.

+++ [Update, 12:35 Uhr] Vier Personen weiterhin vermisst +++

Bei der Suche nach den Schiffbrüchigen des Frachter VERITY in der Deutschen Bucht konnten zwei Menschen gerettet werden. Ein weiterer Mann konnte nur noch tot geborgen werden.

Ein Geretteter wurde bereits in ein Krankenhaus an Land gebracht, der andere Gerettete war zunächst an Bord des Seenorettungskreuzers der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger HERMANN MARWEDE; er befindet sich nun auch auf dem Weg in ein Krankenhaus.

An Bord der VERITY waren insgesamt sieben Personen. Vier Menschen werden weiterhin vermisst, die Suche nach den Vermissten dauert an.

Am frühen Dienstagmorgen (gegen 5 Uhr) war es zu einer Schiffskollision in der Deutschen Bucht gekommen. Etwa 12 Seemeilen (22 Kilometer) südwestlich der Insel Helgoland und 17 Seemeilen (31 Kilometer) nordöstlich der Insel Langeoog stießen die Frachtschiffe POLESIE und VERITY zusammen. Das Havariekommando hat die Gesamteinsatzleitung übernommen.

Die 22 Menschen an Bord der POLESIE sind nach derzeitige Kenntnisstand unverletzt.

Der Luftraum über der Unfallstelle ist in einem Radius von 10 Seemeilen gesperrt, um die Suchoperation nicht zu behindern.

+++ [Erste Mitteilung, 08:51 Uhr] Kollision in der Deutschen Bucht +++

Am frühen Dienstagmorgen (gegen 5 Uhr) ist es zu einer Schiffskollision in der Deutschen Bucht gekommen. Etwa 12 Seemeilen (22 Kilometer) südwestlich der Insel Helgoland und 17 Seemeilen (31 Kilometer) nordöstlich der Insel Langeoog stießen die Frachtschiffe POLESIE und VERITY zusammen. Das Havariekommando hat die Gesamteinsatzleitung übernommen.

Das Havariekommando geht derzeit davon aus, dass die VERITY infolge der Kollision gesunken ist. Ein Mensch konnte aus dem Wasser gerettet werden und wird medizinisch versorgt. Mehrere weitere Menschen werden derzeit vermisst. Die Suche nach den Schiffbrüchigen läuft. Zahlreiche Schiffe sind dazu im Einsatz. Die POLESIE ist schwimmfähig. Sie hat 22 Personen an Bord.

An der Suche beteiligt sind derzeit die Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE (Station Deutsche Bucht/Helgoland) und BERNHARD GRUBEN (Station Hooksiel) der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS), der Notschlepper NORDIC, der Lotsentender WANGEROOGE, das Wasserschutzpolizeiboot SYLT sowie ein SAR-Hubschrauber „SEA KING“ der Deutschen Marine.

Der Seenotrettungskreuzer HERMANN MARWEDE koordiniert derzeit die Suche vor Ort. Auf dem Weg zur Unfallstelle sind außerdem der Seenotrettungskreuzer ANNELIESE KRAMER (DGzRS, Station Cuxhaven), die ATAIR (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie), das Mehrzweckschiff MELLUM (Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung) sowie das Wasserschutzpolizeiboot W 3. 

Das Havariekommando lässt das Seegebiet zudem vom Sensorflugzeug DO228 über-fliegen, um weitere Erkenntnisse zu erhalten. Das Kreuzfahrtschiff IONA ist im Seegebiet und unterstützt die Suche. An Bord der IONA können auch Personen medizinisch versorgt werden; es befinden sich Ärzte an Bord. Weiteres medizinisches Personal bringt das Havariekommando per Helikopter zur Unfallstelle.

Im Seegebiet herrschen Windstärken mit sechs Beaufort bei einer See von drei Metern.

Die VERITY [Länge: 91 m, Breite 14 m, Flagge: Vereinigtes Königreich] war auf dem Weg von Bremen nach Immingham in Großbritannien, die POLESIE [Länge: 190 m, Breite 29 m, Flagge: Bahamas] fuhr von Hamburg nach La Coruña in Spanien.

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